Sonntag, 26. September 2010

Dampfentsaften

Von unseren Nachbarn haben wir uns einen Dampfentsafter ausgeliehen, um damit den Prozeß auszuprobieren. Und ich muß sagen: ich bin etwas enttäuscht. Bei uns klappt das irgendwie nicht so ganz. Wir bekommen immer mindestens 2 Flaschen weniger heraus, als unsere Nachbarn mit langjähriger Erfahrung uns prognostizieren. Und auch eine entsprechende Informationssuche im Internet half nicht wirklich weiter. Also nahmen wir von der Anschaffung eines solchen Gerätes für uns Abstand.

Diese Jahr haben wir uns an unseren Äpfel, Weintrauben und Holunderbeeren, die auf unseren Grundstücken wachsen, versucht. Wir haben kleine, süße Weintrauben, die frisch eigentlich ziemlich gut schmecken. Der Saft daraus war sehr süß. Aber zumindest haben wir 5 Flaschen bekommen. Von den Äpfeln sind es nur 2.5 gewesen. Wir haben etwas säuerliche Äpfel, die aber trotzdem recht saftig sind. Merkwürdig. Und es hat ewig gedauert! Der wenige Saft gleicht den Energieaufwand auf jeden Fall nicht aus.

Und was die Holunderbeeren angeht: alle erzählen mir immer, wie unglaublich gesund Holunderbeerensaft ist und wie gut er im Winter wirkt. Aber keiner - wirklich keiner! - hat auch nur angedeutet, wie fürchterlich durch Dampf entsaftete Holunderbeeren stinken! Und ohne Zuckerzusatz ist der Saft auch eher mit einem bitteren Hustensaft (also nicht der leckere aus DDR-Zeiten) oder einem Kräuterlikör ohne Alkohol und Süße vergleichbar. Da schüttelt es einen ja! Deswegen entsaften die Leute wahrscheinlich Äpfel und Holunder zusammen - anders schmeckt es nicht .... Wir werden die beiden also auch mischen.
Wir haben den Rest der Beeren dann unseren Nachbarn gegeben und als ich jemanden auf meinem Grundstück am Wasser erwischte, der sich an unseren Holunderbeeren vergriff und sie ohne Erlaubnis pflückte, wies ich denjenigen an, weiter hinten die Beeren auch noch abzusammeln. Für nächstes Jahr werden wir eine andere Verarbeitungsmethode wählen - und sicherheitshalber den Durchgang absperren, bis ich unsere Beeren selbst abgesammelt habe.

Wir suchten nach weiteren Möglichkeiten, unsere Sachen zu lagern. Jetzt haben wir uns eine Obstpresse und einen Einwecktopf zugelegt. Hoch lebe ebay und die "neue" Form des Re-use, eine Art der Lebensverlängerung von Geräten, wenn man sich die Lebensspanne und die entsprechende Ökobilanz ansieht!
Damit dürfte eigentlich alles abgedeckt sein. Einen Kaltentsafter für härtere Sachen hatte ich ja eh schon. Mit der Obstpresse können wir zukünftig beispielsweise Beeren entsaften und dann in Flaschen gefüllt im Einwecktopf keimfrei kochen. Notfalls gibt es für unseren Topf auch noch einen Entsaftereinsatz. Wir werden im nächsten Herbst sehen, wie es aussieht.
Für jetzt habe ich ein Rezept für Kürbis-Chutney gefunden. Das werde ich ausprobieren und damit den Einwecktopf einweihen.

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