Freitag, 24. Dezember 2010

Existenz des Weihnachtsmannes

Warnung: Dieser Blogeintrag ist NICHT für Leute/Kinder gedacht, die auf den Weihnachtsmann warten!!!! Und er ist auch eher als amüsante Unterhaltung gedacht!

Gibt es einen Weihnachtsmann / Santa Claus?

Irgendwo auf einem verschneiten Campus in den Weiten der amerikanischen Uni-Landschaft sind findige Studenten der zur Weihnachtszeit alles bewegenden Frage nachgegangen: Gibt es den vielbeschriebenen, vielbesungenen und vielerwarteten Herren nahmens Santa Claus?

Das hochwissenschaftliche Ergebnis liegt nun vor, und ein wohlmeinender Engel hat an die unwissenden Studis in deutschen Breitengraden gedacht und die Erkenntnisse in die UNICOM- Redaktion (Studentenzeitung) gesandt: Hier sind sie:

1.
Bis jetzt ist keine Rentier-Gattung bekannt, die fliegen kann. Aber es existieren 300.000 Gattungen lebender Organismen, die noch klassifiziert werden müssen. Obwohl die meisten davon Insekten und Bakterien sind, schließt das nicht völlig aus, daß es darunter fliegende Rentiere gibt, die nur Santa jemals gesehen hat.
2.
Auf der Welt gibt es zwei Milliarden Kinder (Personen unter 18). Da Santa (anscheindend) nicht die muslimischen, hinduistischen, jüdischen und buddhistischen Kinder betreut, reduziert das sein Arbeitsaufkommen auf 15 Prozent der Gesamtzzahl - bleiben, nach Zählung der UNO, 378 Millionen Kinder. Bei einem (bewußt hoch) geschätzten Durchschnitt von 3,5 Kindern pro Haushalt, ergeben sich 91,8 Millionen Haushalte. Anzunehmen ist, daß zumindest ein "artiges" Kind in jedem Haushalt gibt, dem Santa einen Besuch abstatten muß.
3.
Santa hat Heiligabend dank der verschiedenen Zeitzonen und der Erdrotation 31 Stunden Zeit, sofern man annimmt, daß er von Osten nach Westen reist (was logisch erscheint). Dies ergibt 822,6 Besuche pro Sekunde. Das bedeutet, daß Santa für jeden christlichen Haushalt mit "artigen" Kindern gut 1/1000 Sekunden zur Verfügung hat, um zu parken, aus dem Schlitten zu springen, den Kamin hinabzurutschen, die Strümpfe zu füllen, die verbleibenden Geschenke unter dem Tannenbaum zu verteilen, die hingestellten Snacks zu essen, den Kamin wieder raufzuklettern, in den Schlitten zurückzukommen und sich zum nächsten Haus aufzumachen. Nimmt man an, daß jede dieser 91,8 Millionen Anlaufstellen gleichmäßig über die gesamte Erde verteilt sind (was natürlich eine falsche Annahme ist, die wir aber für die Zwecke unserer Kalkulation akzeptieren), sprechen wir von 1,25 Kilometer pro Haushalt, einer gesamten Strecke von 120 Millionen Kilometern, nicht die kurzen Stops mitgerechnet, um das zu tun, was jeder von uns mindestens einmal alle 31 Stunden tun muß, plus Füttern der Rentiere, etc.

Das bedeutet, daß sich Santas Schlitten mit 1045 Kilometern pro Sekunde fortbewegt, 3.000 mal schneller als die Schallgeschwindigkeit. Zum Vergleich, das schnellste vom Menschen entwickelte Vehikel auf der Erde, die Raumsonde Ulysses, bewegt sich mit knappen 44 Kilometern pro Sekunde - ein gewöhnliches Rentier schafft maximal 25 Kilometer pro Stunde.
4.
Die Packlast des Schlittens stellt ein weiteres interessantes Problem dar. Nimmt man an, daß jedes Kind nicht mehr erhält als Lego-Set von mittlerer Größe (900 Gramm), trägt der Schlitten knapp 340.000 Tonnen, Santa nicht eingerechnet, der übereinstimmend als übergewichtig beschrieben wird. Auf dem Land kann jedes gewöhnliche Rentier nicht mehr als 150 Kilogramm ziehen. Sogar, wenn man einem "fliegenden Rentier" (siehe Punkt 1) zugesteht, eine zehnmal größere Last ziehen zu können, ist es uns unmöglich, die Aufgabe mit acht oder sogar neun Tieren zu bewältigen. Wir brauchen ca. 226.000 Rentiere. Das erhöht die Gesamtlast - das Gewicht des Schlittens immer noch außer acht lassend - auf rund 353.000 Tonnen. Noch einmal zum Vergleich - das ist das Gewicht des Luxusdampfers "Queen Elizabeth" mal vier.
5.
353.000 Tonnen, die sich mit mehr als 1.000 Kilometern pro Sekunde fortbewegen, schaffen einen enormen Luftwiderstand - dabei wird ein Rentier auf die gleiche Weise erhitzt wie ein Raumschiff beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. Das führende Rentier-Pärchen absorbiert 14,3 Quintillionen Joules an Energie. Pro Sekunde. Jedes Rentier. Um es kurz zu machen: Die ersten beiden werden so gut wie augenblich in Flammen aufgehen, das Rentier hinter ihnen der Hitze aussetzen und während ihrer Totenwache ohrenbetäubende Knaller wie beim Durchbrechen der Schallmauer bewirken. Das gesamte Rentier-Gespann wird innerhalb einer 4,26 Tausendstel Sekunde verdampft sein.

Durch die Zentrifugalkräfte wird Santa unterdessen 17.500 mal schwerer als normal. Ein 150-Kilo schwerer Santa (was lächerlich schlank erscheint) würde von einer Kraft von rund 2.600 in den hinteren Teil des Schlittens gepreßt. Zusammengefaßt: Wenn Santa tatsächlich jemals Geschenke am Heiligabend ausgetragen hat, ist er jetzt tot.

Fröhliche Weihnachten!

Noch ein Kommentar meinerseits: im Buch "Hogfather" ("Schweinsgalopp") hat Terry Pratchett eine nette Erklärung für die Möglichkeit einer Existenz gefunden. Demzufolge liegt die Zeit, in der sich der Weihnachtsmann bewegt, außerhalb unseres Zeitempfindens und das Gewicht wird ebenfalls magisch erklärt. Allerdings sollte man dann auch tatsächlich auf einer magischen Scheibenwelt leben.

Auf die obigen Punkte gab es noch eine Antwort, in der Heisenbergs Unschärferelation und der Vergleich von Santa mit Tachyonen erwähnt wird, was jedoch für diesen Blog zu weit führt.

Quelle: u.a. UNICOM, Weihnachten 1996,
www.fiction.net/tidbits/christmas/does_santa_exist.html

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